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Was ist Osteopathie?

Was ist Osteopathie ? Die Osteopathie ist ein auf den Patienten zugeschnittenes holistisches (ganzheitliches) Diagnose- und Behandlungskonzept. Der Körper wird als dynamische funktionelle Einheit betrachtet, in dem alle Elemente in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis stehen und Funktionsstörungen in einem Teilbereich, Auswirkungen auf den gesamten Organismus nehmen können. Osteopathen benutzen neben klassischen schulmedizinischen Untersuchungsmethoden  manuelle Techniken, um Funktionsstörungen im Bereich der verschiedenen Körpergeweben „aufzuspüren“. Die Osteopathie befasst sich mit der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, sowie mit den biomechanischen und neurophysiologischen Ursachen und Folgen dieser Beschwerden. Dabei werden bei der Untersuchung und Behandlung aktuelle Forschungsergebnisse berücksichtigt. Die Therapie erfolgt in Abstimmung mit anderen Fachrichtungen und Gesundheitsberufen, um Ihr persönliches Therapieziel optimal erreichen zu können. Osteopathie ist also keine Alternative, sondern eine Ergänzung zur Schulmedizin. Die angewandten Behandlungstechniken werden individuell abgestimmt und kommen je nach Krankheitsbild aus dem mehr craniosakralen, visceralen oder parietalen Bereich.

Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode. Das Prinzip den Menschen als Ganzes zu betrachten findet Eingang in die Untersuchung und in die Behandlung. Symptome zeigen sich nicht immer dort, wo die Ursache des Problems zu finden ist. Daher ist eine osteopathische Untersuchung sehr umfassend, sie beinhaltet die Beurteilung der Funktion des Bewegungsapparates, des Nervensystems und der inneren Organe. In der Betrachtung der aktuellen Beschwerden spielen auch vorangegangene Verletzungen, Operationen und Traumen eine Rolle, da sie das aktuelle Geschehen beeinflussen können.

Der Begriff Osteopathie stammt von den beiden griechischen Wörtern „Osteon“ (Knochen) und „Pathos“ (Krankheit).  Die Wortschöpfung geht auf den amerikanischen Arzt A.T. Still zurück, der die Osteopathie Ende des 19. Jahrhunderts ins Leben rief und das erste osteopathische College gründete. Zur damaligen Zeit entwickelte sich die Schulmedizin zwar sprunghaft weiter, entfernte sich aber durch reine Symptombehandlung und Spezialisierung immer weiter von einer ganzheitlichen Betrachtungsweise. Still erkannte Zusammenhänge zwischen Erkrankungen des Bewegungsapparates und anderen Funktionssysteme des Körpers. Diese wechselseitige Beeinflussung spiegelt sich häufig in Veränderungen im System der Muskulatur und der Gelenke wieder. Schon für A.T. Still stand die profunde Kenntnis der Anatomie und das Verständnis der physiologischen Vorgänge im Mittelpunkt. Diese bildet noch heute die Basis der Osteopathie. Seit den Anfängen hat sich die Osteopathie stets weiterentwickelt, neue Erkenntnisse aus der Forschung wurden aufgegriffen und auch das Behandlungsspektrum und die angewandten Techniken haben sich stetig weiterentwickelt.

Osteopathie in Deutschland

Die Ausbildung zum Osteopathen in Deutschland erfolgt berufsbegleitend für Ärzte und Physiotherapeuten an akkreditierten Fortbildungsinstituten. Der Lehrplan deckt dabei internationale Anforderungen ab und beinhaltet neben osteopathischen Behandlungstechniken, Krankheitslehre der medizinischen Subdisziplinen, Physiologie, Anatomie und Supervisionen. Noch ist der Osteopath als eigenständiges Berufsbild hier in Deutschland nicht anerkannt, nur im Bundesland Hessen wurde durch eine Weiterbildungs- und Prüfungsordnung eine Richtlinie für die Qualifizierung der Osteopathen geschaffen. Die Osteopathie darf als Form der Heilkunde nur von Ärzten und Heilpraktikern ausgeübt werden, weshalb Osteopathen mit physiotherapeutischem Background im Laufe ihrer Ausbildung diese Qualifikation erwerben, um die Osteopathie im Primärkontakt anwenden zu dürfen. Die Akademisierung der Osteopathie in Deutschland wird ebenfalls vorangetrieben und während der Ausbildung können Bachelor- und Masterabschlüsse angestrebt werden. Nähere Informationen hierzu können Sie über die Konsensusgruppe Osteopathie erhalten.

Eine Qualitätssicherung, wie sie bereits in Großbritannien verbindlich ist, gibt es in Deutschland noch nicht, jedoch orientiert sie sich die hier vorgestellte Praxis an den dort verwendeten Richtlinien und Standards des General Osteopathic Councils.

Osteopathie in Amerika

Die Ausbildung zum Osteopathein ist in den USA ein Studium, das mit dem Titel D.O. (Doctor of Osteopathic Medicine) abgeschlossen wird. Es steht in seinem Aufbau und auch in der Anerkennung dem schulmedizinischen Abschluss gleichwertig gegenüber.

Forschung in der Osteopathie

Die Osteopathie ist bemüht durch wissenschaftliche Studien ihre Wirksamkeit nachzuweisen. Ergebnisse der Grundlagenforschung und auch zahlreiche Publikationen zu verschiedenen Erkrankungen finden sich v.a. in der amerikanischen Literatur. Durch die zunehmende Akademisierung in Deutschland nimmt auch hier die Zahl qualitativer Publikationen zu.

© 2011-2025 Privatpraxis für Osteopathie I Manuela Klumpp

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